Fix ist, dass die Arbeit als Mannschaftsbetreuerin bleibt. Alles andere baue ich darum herum auf…

Denise erzählt uns heute, wie es ist als Physiotherapeutin temporär zu arbeiten und wie sie ihren vielseitigen Alltag gestaltet.

Veröffentlicht am 12.10.2021 in Erfahrungsbericht News Work-Life-Balance | 0

Wie bist Du darauf gekommen temporär zu arbeiten?

Das temporäre Arbeiten in der Pflege kannte ich, aber ich hatte noch nie gehört, dass man das als Physiotherapeut/in auch kann. Eine Kollegin, welche mit mir in der Klasse war, arbeitet aktuell auch für careanesth und hat mir davon erzählt.

Bei der Praxis, in der ich Angestellt bin, konnte ich den Beschäftigungsgrad nicht aufstocken. Deswegen kam mir das temporäre Arbeiten super gelegen und ich konnte parallel zur Festanstellung zusätzliche Einsätze leisten.

 

Du hast uns am Telefon erzählt, dass Dir Fussball sehr wichtig ist?

Genau, ich bin physiotherapeutische Mannschaftsbetreuerin beim GC Männer-Nachwuchs im Fussball. Das ist super und diese Arbeit als Sporttherapeutin ist mir extrem wichtig … Für mich ist klar, dass ich 50% als Mannschaftsbetreuerin weiterarbeite und die restlichen 50% in einer Praxis tätig bin.

 

Dann wäre temporär arbeiten eigentlich perfekt…?

Optimal wäre, wenn ich jeweils nachmittags als Mannschaftsbetreuerin arbeiten könnte und morgens in der Praxis. Wenn mir das zu viel wird, wären Temporäreinsätze natürlich ein Vorteil.  So könnte ich z.B. drei Wochen einen Einsatz machen und danach eine Woche Pause. Im temporären Arbeitsmodell hätte ich mehr solche Spielräume. Fix ist aber nur, dass der Fussball bleibt und ich den Rest darum herum aufbaue. (lacht)

 

Was war denn der grösste Unterschied zwischen einer Festanstellung und temporären Einsätzen?

Der Unterschied ist, dass die Einführung bei einer Festanstellung anders ist. Du hast ein Einführungsprogramm und kannst «gemütlich» anfangen. Bei meinem ersten temporären Einsatz war es so, dass ich am ersten Tag kam zwei Stunden für die Einführung und das Einlesen in die Dossiers hatte. Dann musste ich funktionieren. Das hat gut geklappt, aber am Abend wusste ich, was ich an dem Tag gemacht habe und war deutlich müder als sonst. (lacht)

 

Und bist Du gut aufgenommen worden in der Praxis?

Extrem! Auch von den Patienten, die wussten, dass ich nur eine Vertretung bin. Das Feedback war von beiden Seiten sehr positiv.

 

Bist Du flexibel, was Einsatzorte angeht bzw. wenn ein Einsatzort mal nicht vor der Haustüre ist?

Wenn es mir an einem Ort gefällt, dann lohnt sich für mich ein längerer Arbeitsweg. Zum Fussball habe ich auch 1.5 Std. Anreiseweg (lacht). Tatsächlich finde ich es gar nicht schlecht, wenn eine gewisse Distanz zwischen Arbeitsplatz und Zuhause ist… dann habe ich auf dem Heimweg Zeit abzuschalten, bevor ich Zuhause bin.

 

Wem würdest Du das temporäre Arbeiten empfehlen?

Für Leute, die noch keine genaue Idee haben, wo sie arbeiten möchten. Oder solche die sich noch nicht sicher sind bezüglich des Arbeitspensums. Auch Personen, die Weiterbildungen gestartet haben, können so nebenbei berufsbezogener Arbeit nachgehen, anstatt zum Beispiel in einem Fitnessstudio auszuhelfen. Unter Umständen kann man Gelerntes daneben gleich praktisch anwenden. Und der Lohn ist natürlich auch wesentlich attraktiver.

 

Und in welcher Situation würdest Du das temporäre Arbeiten nicht empfehlen?

Da fällt mir eigentlich nichts ein… speziell an der temporären Arbeit ist, oder was ein Umdenken verlangt, dass im Stundenlohn alles integriert ist. Also auch die Ferien… Bei der Festanstellung geht man in den Urlaub und weiss, dass der Lohn «weiterläuft». Beim temporären Arbeiten sind die Ferien bereits im Stundenlohn bezahlt, …. Daran muss man sich vielleicht erst gewöhnen…lacht

 

Würdest Du sagen, dass dich das temporäre Arbeiten dich verändert hat?

Ja schon. Inzwischen hat die Lebensqualität und eine gute Work-Life-Balance einen höheren Stellenwert eingenommen. Das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben ist mir wichtiger geworden und das gelingt mir temporären Einsätzen super.

 

Vielen Dank Denise, dass Du Dir Zeit für uns genommen und deinen Alltag mit uns geteilt hast.

 

Das Interview führte Conny Bacher von careanesth

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